GESCHICHTE

Geschichte des Absinths: Geburt, Untergrund und Rehabilitierung

Geschichte des Absinths

Alles begann Mitte des 18. Jahrhunderts. Im Verborgenen des Val-de-Travers kreiert Mutter Henriod ein medizinisches Elixier, das rasch zu einem beliebten Aperitif wurde. Dieser Absinth wurde von französischen Soldaten nach Algerien exportiert, die ihn wiederum nach ihrer Rückkehr in Pariser Bistros populär machten. Ende des 19. Jahrhunderts war die „Grüne Fee“ der beliebteste Aperitif in Frankreich.

Die Geburt des Absinths im Val-de-Travers

… So beliebt, dass die Weinproduktion zusammenbrach. In einer Zeit, in der Alkoholismus Chaos stiftete, wurde Absinth für alle Übel der Gesellschaft verantwortlich gemacht. Er würde verrückt machen und sogar… Tuberkulose verursachen! Als ein betrunkener Arbeiter im Kanton Waadt Frau und Kinder tötete, hatte das Schweizer Volk den idealen Schuldigen gefunden. Absinth wurde 1910 in der Schweiz verboten. Fünf Jahre später auch in Frankreich.

Das Absinthverbot

Die Prohibition von Absinth hätte eigentlich sein Verschwinden zur Folge haben müssen. Doch ein kleines Tal unbeugsamer Brennereien sollte sich dem widersetzen. Das Val-de-Travers ging in den Untergrund und sollte bis zu 300 Gesetzlose zählen. Man brannte hinter verschlossenen Türen, in der Badewanne, in der Garage. Ein Katz- und Mausspiel mit der Eidgenössischen Alkoholverwaltung, bei dem die wahren Legenden der Prohibition geboren wurden.

La Malotte, die geheimnisvolle Schwarzbrennerin des Val-de-Travers (1965)

Am 1. März 2005 wurde nach 95 Jahren Prohibition Absinth von den Schweizer Behörden wieder zugelassen. Und in Frankreich im Jahr 2011. Eine Reihe ehemaliger Schwarzbrenner eröffnete Läden und bereite nun legal jahrhundertealte Getränke zu, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden.

Entkriminalisierung von Absinth